Bilanzierte Diäten
Bilanzierte Diäten sind Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (im Englischen: Foods for special medical purposes (FSMP)), die im Rahmen von ernährungsmedizinischen Maßnahmen eingesetzt werden. Sie werden von Patienten mit eingeschränkter, gestörter oder fehlender Fähigkeit zur Aufnahme, Verdauung, Verstoffwechselung oder Ausscheidung gewöhnlicher Lebensmittel oder mit einem sonstigen medizinisch bedingten Nährstoffbedarf und unter ärztlicher Aufsicht verwendet. Letzteres bedeutet nicht, dass sie ausschließlich in Gegenwart von Ärzten verabreicht oder eingenommen werden dürfen. Auch die Verabreichung durch Angehörige der Heil- oder Gesundheitsberufe (z. B. Pflegedienste, Ernährungsteams in ambulanten und stationären Einrichtungen), durch Angehörige oder durch die Patienten selbst ist zulässig und in der Praxis etabliert. Die Auswahl geeigneter Produkte und der Bedingungen für die Anwendung/Verabreichung ist in Absprache mit dem behandelnden Arzt vorzunehmen.
Die Produkte sind auf eine besondere Weise verarbeitet oder formuliert, so dass sie den besonderen Ernährungsbedürfnissen der Patienten entsprechen, für die eine Anpassung der normalen Ernährung allein nicht ausreicht. Bilanzierte Diäten bestehen aus Proteinen/Peptiden/Aminosäuren, Kohlenhydraten und/oder Fetten, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen und können zur vollständigen oder ergänzenden Ernährung eingesetzt werden. Sie werden auf der Grundlage wissenschaftlicher und klinischer Erkenntnisse, häufig in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Angehörigen der Gesundheitsberufe, entwickelt. Bilanzierte Diäten sind nicht mit Arzneimitteln zu verwechseln.